LVR-Industriemuseum Zinkfabrik Altenberg

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Hansastr. 20, Lirich, Oberhausen, Ruhrgebiet 46049 , Deutschland
LVR-Industriemuseum Zinkfabrik Altenberg
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LVR-Industriemuseum Zinkfabrik Altenberg

Hansastr. 20, Lirich, Oberhausen, Ruhrgebiet 46049 , Deutschland

Beschreibung

Die Zinkfabrik Altenberg in Oberhausen war rund 130 Jahre in Betrieb und war auf die Herstellung von Blechen für den Baubereich spezialisiert.


Geschichte der Zinkfabrik Altenberg

Mitte des 19. Jahrhunderts entdeckten Investoren aus Frankreich und Belgien die Region nördlich der Ruhr als zukunftsträchtigen Industrieraum. 1853 kaufte die 1837 von dem belgischen Bankier und Industriellen François-Dominique Mosselman gegründete „Société Anonyme des Mines et Fonderies de Zinc de la Vieille-Montagne“ (Aktiengesellschaft für Bergbau und Zinkhütten vom Alten Berg) aus Lüttich ein Grundstück auf der Lipper Heide in Oberhausen, um dort ein Zinkwalzwerk zu errichten. Der Standort war preisgünstig und außerdem gut gelegen: Sowohl in unmittelbarer Nähe zur Köln-Mindener Bahnstation als auch zur Zeche Concordia. Der Zollverein der deutschen Staaten hatte zur Abwehr von Importen Zollschranken eingeführt, so dass sich die Einfuhr von belgischen Produkten nicht mehr lohnte. Da die Gesellschaft Standorte in Mülheim-Eppinghofen, Essen-Borbeck und nun auch in Oberhausen besaß, galt sie als einheimisches Unternehmen. 1855 wurde das Walzwerk in Betrieb genommen. Anschließend begann der Bau einer Röstanlage, dieser wurde 1857 abgeschlossen. Die Anfänge der Produktion verliefen allerdings nicht problemlos. Die Société, von den Oberhausenern „Filimontang“ genannt, hatte zunächst Schwierigkeiten Arbeitskräfte zu finden bzw. diese an sich zu binden. Denn die Arbeit in der Zinkfabrik war ein echter Knochenjob. Um Anreize zu schaffen, wurden Sozialleistungen eingeführt: Eine betriebliche Krankenkasse, eine Invaliden- und Pensionskasse sowie der Bau von Arbeiterwohnraum. Bereits 1857 entstanden westlich des Fabrikgeländes, in der Familienstraße die ersten Arbeiterwohnhäuser. In den 1890er Jahren wurde eine weitere Siedlung an der Gustavstraße errichtet. Dennoch hatte das Unternehmen Schwierigkeiten, Arbeiter für sich zu gewinnen. Bereits 1884 wurde festgestellt, dass täglich 11 Tonnen gasförmigen Schwefels die Umgebung der Zinkfabrik verpesteten. Der Oberhausener Bürgermeister wollte dies relativieren:

    „Von Belästigungen aber durch die Industrie dürfte hier gar nicht die Rede sein, da die Einwohner Oberhausens lediglich durch diese Industrie ihre Existenz finden und dafür Jeder, der sich der Industrie wegen niederläßt, diese auch mit in Kauf nimmt oder eben fort bleiben muss.“

Die Belastung der Arbeiter durch Schwermetalle war ungleich schwerer: Um 1900 wurde der Großteil von ihnen schon im Alter von 45 Jahren zu Invaliden. Auch die Landschaft litt unter den Abstoßungen: „(…) direkt hinter der Hütte ist das Land vegetationslos und der Boden (Quarzsand) von saurer Reaktion, in größerer Entfernung (400m-500m nach Nordost) fristen selbst Birken nur ein kümmerliches Dasein und in einer Entfernung von 1200m-1800m schmeckt sowohl der auf dem Terrain liegende Rauch wie auch der durch fallende Regen sauer (…)“.

1928 musste dann das emissisionsintensive Rösten des Zinks inmitten der Stadt aufgegeben werden. 1934, in der Zeit des Nationalsozialismus, wurde der französische Name eingedeutscht: In „Zink Altenberg“.

Standort

Hansastr. 20, Lirich, Oberhausen, Ruhrgebiet 46049 , Deutschland
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