Es war die Blütezeit der Industrialisierung in Mülheim an der Ruhr. Die Produktionsstätten und Fabriken, die Anfang des 19. Jahrhunderts errichtet worden waren, lagen im Stadtkern.
In unmittelbarer Nähe waren Villen für die Fabrikbesitzer und Industriellen entstanden. Sie konnten somit problemlos und schnell ihre Arbeitsplätze erreichen. Die Unternehmerfamilien, die häufig durch Eheschließungen untereinander verbunden waren, bevorzugten es, „unter sich“ zu bleiben. Somit kristallisierten sich in der Mitte des 19. Jahrhunderts beliebte Wohngegenden heraus, die sich auf bestimmte Straßen und Straßenzüge beschränkten.
Einige Villen, wie die des Großindustriellen August Thyssen und des Papierfabrikanten Vorster, waren von großzügigen Parks umgeben und boten somit Naherholung auf dem eigenen Anwesen. Diesen Luxus boten die die meisten stadtnahen Domizile jedoch nicht.